Hanukkah Sameach! - Ein fröhliches Hanukkah!
Außerhalb Israels ist es der wohl einzige jüdische Feiertag, den man durch Deko wahrnimmt, ich glaube aber das kommt nur davon, dass die meisten Leute denken Hanukkah wäre das "jüdische Weihnachten". Außer, dass der jüdische Feiertag auf November oder Dezember fällt und Kerzen angezündet werden hat es mit Weihnachten aber gar nichts zu tun. In Israel ist es sogar nur ein Feiertag für Schulkinder und manche Büros, regulär werden die acht Tage durchgearbeitet. Wenn gearbeitet wird, wird sich in vielen Büros trotzdem Zeit genommen, die Hanukkah-Kerzen anzuzünden und eine Sufgania zu naschen.
Hanukkah war der erste jüdische Feiertag, den ich live erlebt habe. Seit Jahren spielt meine Lieblingsband Oprhaned Land ein spezielles Hanukkah-Konzert in Tel Aviv und ich habe mir schon früher meinen Urlaub immer passend nach dem diesem Konzerttermin gelegt. Zwischen den Liedern wird auf der Bühne eine große Hanukkiah aufgebaut, die Segenssprüche zum Kerzen anzünden gesagt und klassische Hanukkah-Lieder in einem härteren Gewand gespielt.
Wie das aussieht, wenn eine Metalband Hanukkah feiert, könnt ihr hier anschauen: Hanukkah mit Orphaned Land
Und achtet auch darauf, wie sich selbst bei einem Metal-Konzert viele Männer den Kopf bedecken, während die Segenssprüche gesagt werden. So traditionell kann man schon mal sein.
Mit Hanukkah feiern wir die Wiedereinweihung des Tempels nach dem Makkabäeraufstand. Das geweihte Öl für die siebenarmige Menorah, den Kerzenleuchter im Tempel hätte eigentlich nur für einen Tag reichen sollen, durch ein Wunder brannte der Ölleuchter für acht. Aber wieso hat die Hanukkiah, der Hanukkah-Leuchter neun Arme? Ein Arm des Leuchters, oft in der Mitte oder an der Seite ist etwas höher gestellt, als die anderen acht. Er hält die Kerze mit der man alle anderen Kerzen angezündet hat. So wird jeden Abend nach Sonnenuntergang (wir erinnern uns, ein jüdischer Tag beginnt, wenn es dunkel wird) eine Kerze mehr angezündet und dazu die Segenssprüche wie oben im Video gesagt.
Wie bei jedem jüdischen Feiertag spielt auch das Essen eine große Rolle - ok, mal abgesehen von Yom Kippur. An Hanukkah gibt es alles, was in Öl gebacken wurde, am beliebtesten sind Latkes (frittierte Kartoffelpuffer) und Sufganiot, das sind Krapfen / Berliner / Pfannkuchen - nennt sie, wie ihr wollt. Von ganz einfach mit Marmelade gefüllt und mit Puderzucker bestreut bis hin zu kleinen Türmchen aus Schokolade, Sahne und anderen Leckereien gibt es so ziemlich jede Variation an süßen Krapfen. Und ganz ähnlich wie in Deutschland merkt man, dass Hanukkah jedes Jahr früher kommt - schon kurz nach Sukkot findet man die ersten Sufganiot in den Bäckereien. Und während ich den Blogeintrag ein paar Wochen vor Hanukkah schreibe, hab ich natürlich auch schon einige genascht - nur auf die besonders schön dekorierten muss ich noch warten.
Gefällt dir mein Blog?
Melde dich jetzt für meinen Newsletter an und verpasse keine neuen Einträge mehr:
Kommentare